Die Erfindung des Lächelns: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Erfindung des Lächelns: Roman' von Tom Hillenbrand
3.3
3.3 von 5 (7 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Erfindung des Lächelns: Roman"

Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis »Mona Lisa«. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu … Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt? Die Suche nach der »Mona Lisa« führt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:512
EAN:9783462003284

Rezensionen zu "Die Erfindung des Lächelns: Roman"

  1. Unterhaltsame Mischung aus Fakten und Fiktion

    REZENSION – Wohl jeder kennt das Anfang des 16. Jahrhunderts von Leonardo da Vinci gemalte Porträt der „Mona Lisa“ mit ihrem vieldeutigen Lächeln. Kunstkenner wissen zudem, dass dieses Gemälde im August 1911 vom italienischen Handwerker Vincenzo Peruggia (1881-1925) aus dem Pariser Louvre gestohlen und von ihm erst im Dezember 1913 in Florenz dem Direktor der Uffizien ausgehändigt wurde. Aber hatte es Peruggia wirklich die ganze Zeit nur bei sich versteckt gehabt? Ist das seitdem wieder im Louvre zu besichtigende Gemälde tatsächlich das echte oder doch nur eine perfekte Kopie von Pablo Picasso?
    Diesen Fragen geht Schriftsteller Tom Hillenbrand (51) in seinem im September beim Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlichten Roman „Die Erfindung des Lächens“ nach. Zum Glück kennt niemand die genaue Antwort, was dem Autor ausreichend Gelegenheit gibt, auf 500 Seiten nach Herzenslust in einer unterhaltsamen Mischung zwischen Fakten und Fiktion zu schwelgen. Erleichtert wird ihm dies durch die Tatsache, dass der Raub der „Mona Lisa“ in Paris gegen Ende der Belle Époque stattfand – jener Zeit, in der sich in Paris, dem Zentrum der europäischen Welt, Lebenskünstler und bildende Künstler aller Länder in Künstlercafés auf dem Montmartre und der Opéra Garnier oder zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkten Spelunken an der Place Pigalle trafen.
    Diese wilde Zeit – „Normale Menschen sind langweilig. Verrückte hingegen haben immer etwas Sympathisches.“ – lässt Hillenbrand, den wir seit 2011 eher als Autor preisgekrönter Krimis um den Luxemburger Starkoch Xavier Kieffer oder ebenfalls prämierter dystopischer Science-Fiction-Romane wie zuletzt „Montecrypto“ (2021) kennen, nun in einem historischen Roman auf spannend zu lesende und zugleich amüsante Weise aufleben, während er uns die Spur der verschwundenen „Mona Lisa“ verfolgen lässt, die – zuvor im Louvre als nur eines unter vielen anderen Renaissance-Gemälden – tatsächlich erst durch ihr Verschwinden im Jahr 1911 weltbekannt wurde.
    Auch in Hillenbrands Roman stiehlt der Italiener Vincenco Peruggia das Gemälde aus dem damals nur nachlässig bewachten Louvre. Commissaire Juhel Lenoir bekommt den Auftrag, die „Mona Lisa“ wiederzufinden. Im Rahmen seiner Ermittlungen lernen wir den 30-jährigen Maler Pablo Picasso (1881-1973) während seiner kubistischen Phase und dessen aus Rom stammenden Freund Guillaume Apollinaire (1880-1918) kennen, wortgewaltiger Dichter und Kunstkritiker italienisch-polnischer Abstammung. Zeitweilig wurden tatsächlich auch diese beiden des Gemälde-Diebstahls verdächtigt. Gleichzeitig treibt in Paris die anarchistische Bonnot-Bande ihr kriminelles Unwesen, benannt nach ihrem Anführer Jules Bonnot (1876-1912), die nicht nur Banken ausraubt, sondern auch vor Mord und Totschlag nicht zurückschreckt. Man muss zwangsläufig einen Vergleich mit der organisierte Kriminalität unserer Tage ziehen, die, technisch auf höchstem Niveau ausgestattet, der Polizei immer weit voraus scheint, wenn man bei Hillenbrand liest: „Wieder hatten sich die Ganster eine Filiale der Société Générale ausgesucht, wieder flohen sie mit dem Auto. … Zwei Gendarmen nahmen die Verfolgung auf – einer auf dem Fahrrad, der andere auf dem Pferd.“ Im weiten Dunstkreis dieser Anarchisten bewegt sich unbewusst auch die amerikanische Isadora Duncan (1877-1927), die dem britischen Okkultisten und Satanisten Aleister Crowley (1875-1947) verfallen ist. Alle kommen sie bei Hillenbrand irgendwann in den zeitweiligen Besitz des gestohlenen Gemäldes.
    Es macht nicht nur Spaß, den in lockerem Tonfall geschriebenen Roman „Die Erfindung des Lächelns“ als unterhaltsamen Krimi zu lesen und gleichzeitig viel über jene politisch, künstlerisch und gesellschaftlich turbulente Epoche in Paris voller Aufbruchstimmung in das neue, temporeiche Zeitalter unserer Moderne zu erfahren. Spaß macht es auch zu spüren, dass wohl selbst der Autor seine Freude am Schreiben gehabt zu haben scheint. „Alles in diesem Buch ist genau so passiert, abgesehen von den Dingen, die ich mir ausgedacht habe. …. Welche? Das müssen Sie schon selbst herausfinden“, schreibt er in seinem Nachwort. „Wenigstens Sie wissen nun ja, wie sich die Sache wirklich zugetragen hat“, will er uns weismachen. Doch tatsächlich kennt nur die „Mona Lisa“ die wahre Geschichte dieser zwei Jahre ab 1911. Ist es vielleicht ein wissendes Lächeln, das sie uns seit 1913 wieder im Louvre zeigt. Für uns gilt deshalb: „Wichtig ist nur die Legende, die durch das Bild geschaffen wird, nicht das Bild selbst.“ Aber lesen sollte man Hillenbrands Mischung aus gut recherchierten Fakten und phantasiereicher Fiktion dennoch unbedingt – und sei es auch nur zur besten Unterhaltung.

  1. 4 Sterne!

    Klappentext:

    „Die aufregende Jagd nach der verschwundenen Mona Lisa im Paris der Belle Époque - ein historischer Roman voller Intrigen, Kunst und Kultur!

    Als der Pariser Louvre am 22. August 1911 seine Pforten öffnet, fehlt im Salon Carré ein Gemälde: Leonardo da Vincis »Mona Lisa«. Sofort versetzt der Polizeipräfekt seine Männer in höchste Alarmbereitschaft, lässt Straßen, Bahnhöfe und sogar Häfen sperren. Doch es ist zu spät. La Joconde ist verschwunden. Juhel Lenoir von der Pariser Polizei soll es finden – und die Welt schaut ihm dabei zu …

    Commissaire Lenoir lebt in der aufregendsten Stadt der Welt – und bekommt den schwierigsten Auftrag, den er sich vorstellen kann: das Bild zu finden, das die Welt betört. Wen hat die »Mona Lisa« so sehr bezirzt, dass er nicht mehr ohne sie leben konnte? Auf seiner Jagd trifft der Ermittler auf den Maler Pablo Picasso und den Dichter Guillaume Apollinaire, die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan und ihren Guru, den Satanisten Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy, die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande und Frankreichs größten Detektiv, Alphonse Bertillon, den »lebenden Sherlock Holmes«. Wer von ihnen ist in die Geschichte des verschwundenen Bildes verwickelt?

    Die Suche nach der »Mona Lisa« führt durch das Paris der ausgehenden Belle Époque, durch Künstlercafés auf dem Montmartre, in die Opéra Garnier, zu dekadenten Grandes Fêtes im Bois de Boulogne und in absinthgetränkte Spelunken an der Place Pigalle. Dieser historische Roman ist gleichzeitig Detektivroman und Gemälde einer Ära, in der Paris das Zentrum der Welt war.“

    Autor Tom Hillenbrand erzählt uns hier die wahre Geschichte rund um den Kunstraub des Gemäldes „Mona Lisa“. Zum einen ist die Geschichte wahr, ja, aber er entspinnt hier ein Netz aus möglichen Dieben, Räubern und Verdächtigen das einem als Leser nur so der Kopf raucht. Was davon wiederum wahr ist, wissen wir bis heute nicht wirklich! Hillenbrand nimmt uns gekonnt mit an die Hand ins Jahr 1911. Das Flair der damaligen Zeit in Frankreich ist unbeschreiblich und vernebelt einem die Sinne in jede Richtung. Wir tauchen nicht nur in den Kriminalfall ein, sondern auch in die Kultur von damals. Absinth floß in Strömen und die Clubs, Spelunken und Etablissements lebten in einer eigenen Welt die so manchen Menschen mitriss. Dass da die Macht des Bildes „Mona Lisa“ ihren kompletten Zauber entfalten konnte, steht außer Frage. Sie vernebelte die Sinne eines Mannes so extrem, dass er sie besitzen wollte. Der Raub war auf unerklärliche Weise geschehen und die Welt suchte nach dem Kunstwerk! Das dabei reichlich Verdächtige ins Visier der Gendarmerie kommen, ist klar, aber das es so viele berühmte Menschen werden war nicht klar! Hillenbrand nimmt hier mehr als eine Handvoll Verdächtige auf und der Leser muss alle Sinne und Gedanken bei sich haben beim lesen um nicht den Überblick zu verlieren. Ich muss gestehen, mir war es hier und da zu viel und wie gesagt, dadurch der Geschichte sinnig zu folgen war schwer aber man beachte die damalige Zeit! Da wiederum hat Hillenbrand alles gegeben was vielleicht hätte sein können! Die Zeit damals war verraucht, verrucht und nichts war wie es schien und genau darauf will Hillenbrand hinaus! Und nur weil wir einen sehr guten Ermittler haben und Paris eine DER Weltstädte der damaligen Zeit war, heißt das nicht, das nichts unmöglich hätte sein können!

    Der Roman hat ein besonderes Flair in jeglicher Hinsicht und ja, er liest sich zwar anstrengend aber dennoch unterhaltsam und spannend sowieso. Auch wenn wir heute wissen was damals bei dem Kunstraub alles passiert ist, so wissen wir immer noch zu wenig darüber. Die „Mona Lisa“ verzaubert uns Besucher und Kunstkenner heute noch und ist immer noch Objekt der Begierde aber fest steht, Tom Hillenbrand hat ein verzwicktes und vernebeltes Werk über den Raub um 1911 geschaffen, welches ein Zeitzeugnis einerseits und eine Träumerei andererseits aufzeigt. Dafür vergebe ich 4 sehr gute Sterne!

  1. Das Verschwinden der Joconde

    Auf "Die Erfindung des Lächelns", den neuen Roman von Tom Hillenbrand, war ich sehr gespannt. Da geht es um den Diebstahl von einem, wenn nicht dem teuersten Gemälde der Welt im Jahr 1911. Schon der Titel signalisierte mir, dass dieser Roman anders ist als alle Bücher des Autors, die ich kenne. Hinzukommt, dass der Klappentext den Leser in die Irre führt. Der Roman, den ich nicht als packenden historischen Kriminalroman um den Raub der Mona Lisa von Leonardo Da Vinci empfunden habe ist sehr anstrengend zu lesen und weitschweifig erzählt. Der Leser muss sich hier durch die Seiten regelrecht durchbeißen und ab und zu auch ein Wörterbuch zur Hand nehmen, weil Begriffe und Wörter auftauchen, die unbekannt sind. Den damaligen Zeitgeist fängt der Autor hingegen hervorragend ein. Paris als kulturelles Zentrum am Ende der Belle Epoque hat mich ebenfalls überzeugt. Die Figuren wie der Maler Pablo Picasso oder der Dichter Guillaume Apollinaire und die Ausdruckstänzerin Isadora Duncan gefallen mir in ihrer Darstellung sehr gut, und auch Persönlichkeiten wie Aleister Crowley oder Igor Strawinsky machen das Buch interessant. Allerdings reicht mir das nicht, um von dem Roman begeistert zu sein, hingegen gefallen mir die Xavier Kieffer-Krimis von Tom Hillenbrand sehr. Der Autor spricht eine Vielzahl von Themen an, die wenig oder gar nichts mit der Aufklärung des Diebstahls zu tun haben. Darunter leiden der Lesefluss und die Spannung. Ich habe zwar keinen Thriller erwartet, aber etwas mehr Spannung hätte dem Roman nicht geschadet. Schade.

  1. Diebstahl der Mona Lisa – Roman mit zu vielen Handlungssträngen

    Künstler- und Detektivroman im Paris von 1911, zu viele ablenkende Nebenhandlungen

    Paris in den Zwanzigern, eine unglaubliche Zeit, 'les années folles', Paris als 'Mittelpunkt der Welt', zumindest der künstlerischen: Malerei, Dichtkunst, Tanz. Aber es gibt auch andere, die nichts mit Kunst zu tun haben, sondern sich aus ganz anderen Gründen hier aufhalten, z.B. Exilrussen. Und genau in diesem Pariser Umfeld, in einer Welt im Umbruch, spielt der Roman und beginnt mit einer Sensation: dem Diebstahl der Mona Lisa aus dem Louvre, einer tatsächlichen Begebenheit.

    Es ist eine hervorragende Idee, daraus einen Roman zu machen, aber mich hat er dennoch leider enttäuscht. Der Hauptgrund: zu viele Handlungsstränge, die dem Ganzen etwas Hektisches, Atemloses verleihen, ein Roman, an dem man dran bleiben muss, weil man sonst den roten Faden verliert. Gibt es den überhaupt? Vieles darin war in meinen Augen überflüssig und hat das Grundthema 'Raub der Mona Lisa' verwässert, z.B. das Zuständigkeitsgerangel bei der Pariser Polizei, eine Séance, ein Pokerspiel. Von Commissaire Juhel Lenoir hätte man gerne mehr gelesen, von anderem weniger, z.B. vom Satanisten Crowley und seinen Exzessen oder von den Machenschaften der kommunistisch angehauchten Anarchisten. Manchmal ist tatsächlich weniger mehr.

    So war es für mich eine eher wirre Geschichte, der auch ein wenig das Pariser Flair fehlte. Zwar wurden viele Straßen, Plätze, Cafés erwähnt, aber der ein oder andere Satz dazu wäre nicht schlecht gewesen, um die einzigartige Atmosphäre dieser Stadt einzufangen.

    Was mir gefallen hat, waren die Begegnungen mit Künstlern wie der Tänzerin Isadora Duncan, dem Dichter Guilleaume Apollinaire und dem Maler Pablo Picasso.

    Fazit

    Ich kann es leider nicht verhehlen: ich bin enttäuscht. Auch wenn der Roman zweifellos gut recherchiert zu sein scheint, ist er mir zu fragmentarisch, zu hektisch und hat zu viele überflüssige Handlungsstränge, die von der gestohlenen Mona Lisa als roter Faden nur notdürftig zusammengehalten werden.

    Erstaunt hat mich – das nur am Rande – dass eine so hochwertige Hardcover-Ausgabe mit Lesebändchen kein Personenverzeichnis oder Glossar hat, wo Wörter wie 'sfumato' erklärt oder Französisches oder Italienisches übersetzt wird. Auch eine Karte von Paris wäre nicht schlecht gewesen.

  1. 4
    22. Sep 2023 

    Jetzt ist sie weg

    Als die Sicherheitsleute im Louvre von einem Besucher darauf hingewiesen werden, dass die Mona Lisa nicht an ihrem Platz ist, reagieren sie erst sehr reserviert. Könnte ja sein, dass sie zum Fotografieren gebracht wurde. Doch als das Bild nach einiger Zeit immer noch nicht wieder da ist, wird man im Museum doch langsam nervös. Es ist das Jahr 1911 und die Mona Lisa, eine auf den ersten Blick eher unscheinbare Dame, wird zum berühmtesten Gemälde der Welt. Die Polizei beginnt fieberhaft zu ermitteln. Nebenbei werden dabei weitere Diebstähle entdeckt, Der Louvre scheint eine Art Selbstbedienungsladen zu sein.

    Die Pariser Bohème im frühen 20. Jahrhundert spielt in diesem historischen Kriminalroman eine große Rolle. Etliche bekannte Persönlichkeiten haben ihren Auftritt und das nicht ohne Grund. Sie führten ein lockeres Leben und schreckten vor manchem Unsinn nicht zurück. Als Gegenpart dazu könnte man die Anarchisten sehen, die mit ihrer guten Sache schwere Verbrechen rechtfertigten. Kommissar Juhel Lenoir hat es ganz schön schwer mit seinen Ermittlungen, denn die Kollegen von der anderen Polizeieinheit halten nicht viel vom Bündeln der Kräfte. Und die Sicherheit im Museum war dermaßen vernachlässigt, dass es schon eher ein Wunder ist, dass überhaupt noch Kunstwerke vorhanden sind. Es gibt also reichlich Verdächtige und kaum Spuren.

    Ein historischer Kriminalroman von einem Autor, der einem bisher von seiner Xavier Kieffer Reihe bekannt war. Mal etwas ganz anderes. Da war doch was, denkt man beim Lesen und stellt nach einer Befragung des www fest, dass da tatsächlich was war. Wenn ein Schriftsteller sich zum einen an historische Tatsachen hält, die keineswegs alle gesichert sind, und es doch versteht diese so auszuschmücken, dass ein lesenswerter Krimi dabei herauskommt, hat das. Auch wenn manchmal etwas sehr detailliert geschildert wird und man unsicher wird, wieso das gebraucht werd, so lebt der Roman nicht unerheblich, von den erhellenden Momenten, in denen man dahinter kommt, wie gewisse Züge zusammenhängen. Ein Füllhorn an Ideen, dass einem einen guten Einblick in die Pariser Künstlerkolonien vergangener Tage verschafft.

  1. Unergründlich, geheimnisvoll wie La Gioconda

    „Wenn es nicht auf die Farben, die Materialien ankommt, dann wäre nur die Legende wichtig, die durch das Bald geschaffen wird, nicht, ob das Bild selbst weiter existiert.“ (Zitat Pos. 6440)

    Inhalt
    Der Maler Louis Béroud arbeitet an einem Bild „Mona Lisa im Louvre“. Als er am 22. August 1911 in jenen Salon des Pariser Musée du Louvre kommt, wo Leonardo Da Vincis Mona Lisa, „La Gioconda“, mit vielen weiteren Gemälden ausgestellt ist, ist der Platz an der Wand leer. Das Bild ist verschwunden. Durch diesen dreisten Diebstahl wird „La Joconde“, wie sie in Frankreich genannt wird, wirklich berühmt. Trotz intensiver Suche bleibt das Gemälde verschwunden und irgendwann ruhen die Ermittlungen, denn die brutalen Überfälle der Bonot-Bande, eine Gruppe von Anarchisten, halten Paris und die Polizei in Atem. Nur einer gibt nicht auf und sucht weiter nach dem verschwundenen Bild: Commissaire Juhel Lenoir.

    Thema und Genre
    Dieser historische Kriminalroman spielt in der Weltstadt Paris während der Belle Époque, jener berühmten Zeitspanne zwischen dem Ende des 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Menschen genießen das rege gesellschaftliche Leben auf den Boulevards, in den Salons, Cafés und Cabarets, in den Ateliers und Galerien der aufstrebenden Künstler und Künstlerinnen entwickeln sich neue, moderne Kunstrichtungen.

    Charaktere
    Wer könnte ein Gemälde stehlen, das unverkäuflich ist, und aus welchem Grund. Bekannte Persönlichkeiten der damaligen Zeit geraten in Verdacht, so auch der Dichter Guillaume Apollinaire, der Maler Pablo Picasso und die exzentrische Tänzerin Isadora Duncan.

    Handlung und Schreibstil
    Die Handlung wird chronologisch geschildert, jedoch in einer weiten, lebhaften Vielfalt an unterschiedlichen Geschichten mit ebenfalls unterschiedlichen Personenkreisen. Manche der Ereignisse überschneiden einander irgendwann im Lauf der Handlung, aber vor allem gibt uns diese Erzählart ein abwechslungsreiches, authentisches Bild der berühmten Weltstadt Paris, des pulsierenden Lebens in dem gesellschaftlichen und künstlerischen Zentrum dieser Epoche. Gleichzeitig lesen wir einen Kriminalroman mit unterschiedlichen Kriminalfällen und der detektivischen Ermittlungsarbeit am Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht der legendäre Diebstahl der Mona Lisa, wobei der Autor die bekannten, von ihm sehr ausführlich recherchierten, Fakten gekonnt mit Fiktion mischt, denn auch heute noch sind einige Fragen über mögliche Zusammenhänge offen. Dieser Roman spielt mit spannenden, unterhaltsamen Möglichkeiten und Varianten der Geschichte. „Manchmal wollen die Menschen ein klein wenig angeflunkert werden. Daran ist nichts Schlimmes, wenn es seiner guten Sache dient.“ (Zitat Pos. 6887)

    Fazit
    Ein lebhaftes, buntes, historisches Zeitbild und eine abwechslungsreiche Kriminalgeschichte, in der wir in Paris berühmte Persönlichkeiten der Belle Époque treffen.

  1. Enttäuschender Fehlgriff

    Der Klappentext von -Die Erfindung des Lächelns- suggeriert er, dass es sich um einen historischen Kriminalroman handelt, der sich mit dem Raub der Mona Lisa beschäftigt. Das Buch ist leider eher ein Episodenroman.

    Es treten sehr vielfältige Figuren auf wobei Picasso, Apollinaire oder Isadora Duncan annähernd als faszinierend beschrieben werden können, während die Bande um Jelena oder auch der Magier Crowley mich eher abstoßen, als das ich mehr über sie erfahren möchte.
    Im Buch sind zu viele Irrungen und Wirrungen, gespickt und durchsetzt mit einer mir Vielzahl von unbekannten Worten und Begriffen, die den Lesefluss ausbremsen.

    Und so ist es ein wilder Ritt durch ständig wechselnde Schauplätze und Handlungen.
    Es wandeln sich die Handlungsorte, Handlungsstränge und handelnden Personen in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, angefacht durch Opiumträume, Ätherrausch oder satanistische Séancen.
    All das wird lose zusammengehalten durch den Raub der La Joconde, die irgendwie damit tun hat.

    Nein, dieses Geschreibsel konnte mich so gar nicht mitnehmen. Meine Erwartungen nach der Ankündigung waren doch ganz Andere.

  1. Enttäuschender Fehlgriff

    Der Klappentext von -Die Erfindung des Lächelns- suggeriert er, dass es sich um einen historischen Kriminalroman handelt, der sich mit dem Raub der Mona Lisa beschäftigt. Das Buch ist leider eher ein Episodenroman.

    Es treten sehr vielfältige Figuren auf wobei Picasso, Apollinaire oder Isadora Duncan annähernd als faszinierend beschrieben werden können, während die Bande um Jelena oder auch der Magier Crowley mich eher abstoßen, als das ich mehr über sie erfahren möchte.
    Im Buch sind zu viele Irrungen und Wirrungen, gespickt und durchsetzt mit einer mir Vielzahl von unbekannten Worten und Begriffen, die den Lesefluss ausbremsen.

    Und so ist es ein wilder Ritt durch ständig wechselnde Schauplätze und Handlungen.
    Es wandeln sich die Handlungsorte, Handlungsstränge und handelnden Personen in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, angefacht durch Opiumträume, Ätherrausch oder satanistische Séancen.
    All das wird lose zusammengehalten durch den Raub der La Joconde, die irgendwie damit tun hat.

    Nein, dieses Geschreibsel konnte mich so gar nicht mitnehmen. Meine Erwartungen nach der Ankündigung waren doch ganz Andere.